Entwurfskonzept des FriedensForums am Tegeler See , Alon Shofman & Ellina Berenzon, Berlin 2019
Entwurfskonzept des FriedensForums am Tegeler See , Alon Shofman & Ellina Berenzon, Berlin 2019
Bei der Suche nach einer geeigneten Aufgabe für die Masterarbeit ging es vor allem darum, ein allgegenwärtiges Thema aufzugreifen, welches jede Gesellschaft auf irgendeine Weise betrifft.
Ein Thema, welches Individuen und Gruppen zum Dialog anregt.
Der Friedensbegriff rückte in den Fokus und gab viel Raum für Diskussion. Bei der Auseinandersetzung mit dem Begriff spielt gegenwärtig die Friedens- und Konfliktforschung eine große Rolle. Das Thema stößt in den interdisziplinären Wissenschaften, bei Forschern und in der Gesellschaft auf großes Interesse.
Jeder von uns hat eine Assoziation mit dem Wort Frieden.
Während der ersten Recherchen zeigte sich, dass es in Berlin keinen spezifischen Raum für solche Interaktionen gibt.
Aufgrund von verschiedenen Faktoren existiert in unserer Gesellschaft teilweise Unverständnis und Ignoranz gegenüber Themen wie Krieg und Frieden.
Der Zustand des Friedens ist heute für uns Normalität, aber was ist mit anderen Gesellschaften?
Die Auffassung der Allgemeinheit ist größtenteils politisch geprägt.
Herrscht ein Abkommen zur Waffenruhe, so herrscht auch Frieden.
Man verbindet den friedlichen Zustand mit der Abwesenheit von Krieg.
Die Friedensforschung greift viel tiefer, sie setzt sich mit sozialen Strukturen auseinander und beschäftigt weltweit Wissenschaftler und kreative Köpfe.
Wie lässt sich Frieden in der Architektur verkörpern?
Für Forscher, Künstler, Studenten und Interessierte, die sich mit dem Friedensbegriff egal in welcher Form auseinandersetzten wollen, gilt es eine Architektur zu schaffen, in der ein Austausch und eine Entwicklung und somit eine Sensibilisierung stattfinden kann.
Um einen Entwurf zu entwickeln, welcher Frieden in der Architektur darstellen kann, stand zunächst eine Überlegung im Raum: Welche Form kann Frieden reflektieren? Bei dem Gedanken an Krieg oder Unruhe taucht recht schnell die Assoziation von ge- oder zerstörten Formen auf. Bei Frieden ist es anders, man denkt an Ruhe, an Verbindung, an etwas Fließendes. Die gewählte Umgebung ist ebenfalls wichtig für die Formfindung. Derzeit gibt es um das gesamte Grundstück einen Zaun, dieser wird bei der zukünftigen Planung nicht berücksichtigt. Es soll ein grenzenloser Übergang zwischen Wald, Wasser, Strand und Baukörper entstehen.
Zwischen der Zufahrt zum bestehenden Parkplatz und Steg gibt es eine markante Achse, mit der man sehr gut weiterarbeiten kann. Die öffentlichen Nutzungen werden um die Achse angeordnet sein und die privaten nördlich und südlich auslaufen zum Wasser.